Ausflüge rund um Bethlehem

Ausflüge rund um Bethlehem

Heute hatten wir schulfrei, das heißt, wir konnten den ganzen Tag unterwegs sein und auch in weiter entfernte Orte in der Westbank fahren. Deshalb waren wir in und um Bethlehem unterwegs. Wir besuchten ein Flüchtlingslager am Eingang von Betlehem, im Tent of Nations - einer Farm, in der versucht wird, die Leute mit dem Land und untereinander zu verbinden - und in Bethlehem, in der Geburtskirche.

Für das Flüchtlingslager hatten wie einen Jungen aus der 11. Klasse an der School of Hope, der selber dort aufgewachsen ist und uns seine alte Heimat vorgestellt hat. Er konnte uns viel zu dem Ort erzählen, viele Dinge, auf die man niemals achten würde, weil sie einem so unwichtig erscheinen. Das Lager selber sieht auf den ersten Blick nicht aus wie ein Flüchtlingslager. Das liegt daran, dass es sehr alt ist und inzwischen eher an eine kleine Stadt erinnert, da dort inzwischen Häuser stehen. Die Familien sind alle Palästinenser, die von ihrem Land flüchten mussten, aber immer noch in Palästina bleiben, weil sie hoffen, zurückkehren zu können. In dem Lager selbst wohnen Zehntausend Menschen, um das Lager herum, vermutlich noch einmal dieselbe Menge.

Im Anschluss an den Besuch im Lager waren wir im Tent of Nations, einer Farm, 9 km südlich von Bethlehem. Der Betreiber, Daoud Nasser, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen aus der Region mit dem Land zu verbinden, und Leute aus aller Welt und egal welcher Herkunft oder welchen Glaubens untereinander zu vereinen. Gegrüßt wird man von Schildern mit der Aufschrift: "We refuse to be enemies"; "Wir verweigern Feinde zu sein". Auf der Farm haben wir vieles erfahren über deren Geschichte und die Probleme eine solche zu betreiben. Das Land wurde schon gekauft unter den Ottomanen vom Großvater Daher Nasser. Doch seit 1991 gibt es einen Rechtsstreit um das Land, denn Israelische Siedler beanspruchen das ihnen "Heilige Land". Ein anderes Problem ist die Wasserversorgung der Farm - und der Umgang mit Wasser ist auch unser Thema des Austausches.

Das Wasser wird in Becken gesammelt und in unterirdischen Zisternen gespeichert Es fließt durch eine Schicht aus Sand und Steinen und wird dadurch gefiltert. Der Strom wird durch Solaranlagen erzeugt, wodurch die Familie viel Geld für einen Generator spart.

Nach einem sehr leckeren Mittagessen und einer Führung des Vaters von Daoud Nasser über das Farmgelände ging es für uns weiter nach Bethlehem in die Geburtskirche. Diese war gut besucht, sodass einige aus unserer Gruppe etwas durch die Stadt bummeln konnten während andere sich die Grotte in der Kirche angesehen haben. Als letztes beschlossen wir spontan, bowlen zu gehen, aber nur wir Jugendliche - also ohne Lehrer.

Es war ein sehr lehrreicher Tag, der dem ein oder anderen auch einmal zeigte, wie ein Leben ohne Heimat und "unendlich" fließendes Wasser ist. Doch trotzdem hatten wir großen Spaß, haben viele Dinge gelernt und viele Eindrücke mitgenommen.

 

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